Definition Tugenden:

Das Wort Tugend (lateinisch virtus, altgriechisch ἀρετή aretḗ) ist abgeleitet von taugen; die ursprüngliche Grundbedeutung ist die Tauglichkeit (Tüchtigkeit, Vorzüglichkeit) einer Person. Allgemein versteht man unter Tugend eine hervorragende Eigenschaft oder vorbildliche Haltung. Im weitesten Sinne kann jede Fähigkeit, als wertvoll betrachtetes Handeln zu vollbringen, als Tugend bezeichnet werden. In der Ethik bezeichnet der Begriff eine als wichtig und erstrebenswert geltende Charaktereigenschaft, die eine Person befähigt, das sittlich Gute zu verwirklichen.

Hauptsächlich setzen sich diese aus den Vorstellungen von einem tapferen, die Witwen und Waisen beschämenden Kriegshelden und den im Zeitalter der Kreuzzüge aufkommenden Ideal des christlichen Ritters zusammen. Zu dieser Zeit erst wurde aus dem bloßen schwer gepanzerten, berittenen Soldaten durch den Einfluss, den die Kirche vor allem durch die Reformbewegung des Klosters Cluny und die Kreuzzugsideale ausübte und die Entwicklung eines auf Sitten Wert legenden Herrscherhof möglich. Vorher galten die Panzerreiter nicht nur den transpyrrenäischen Mauren und den plündernden, skandinavischen "Wikingern" als Gefahr für Leib und Leben, sondern auch denen, die zu beschützen sie geschworen hatten.

Durch Kirche und Herrscherhof konnten diese, in Friedenszeiten gelangweilten Soldaten quasi gezähmt werden, und sich schließlich zu einer eigenen Gesellschaftsschicht entwickeln.

Einige dieser Tugenden waren Stützen der mittelalterlichen Gesellschaft. So hielt die Treue das Lehenssystem aufrecht. Andere waren für einen guten Soldaten selbstverständlich (so Tapferkeit und Beständigkeit). Andere wiederum waren für viele Ritter nur von nachrangiger Bedeutung. Alle höfischen Tugenden spielten für den klassischen Ritter auf seiner mehr oder weniger kleinen Burgen eine eher untergeordnete Rolle.

Zu den Ritterlichen Tugenden zählen:

  • TREUE (triuwe)
  • MUT/ STÄRKE/ BESTÄNDIGKEIT Tapferkeit (hôher muot, manheit, staete):
  • DEMUT (diemüete)
  • RESPEKT / Höfischkeit, Höflichkeit (höveschkeit)
  • DISZIPLIN / WAHRHAFTIGKEIT/ Würde (werdekeit)
  • FRIEDFERTIGKEIT / Freundlichkeit (güete)
  • SCHÖNHEIT/ EHRLICHKEIT/ EHRE/ ritterliches Ansehen, Würde (êre)
  • GERECHTIGKEIT  / Freigiebigkeit, Großzügigkeit (milte)

 

Kardinalstugend (über allem):

  • MÄSSIGUNG / maßvolles Leben, Zurückhaltung (mâze)

Mâze (Maß halten) Körperkoordination / Harmonie von Körper + Geist Maß (lat. temperantia)
Eher alltagssprachlich weise: "Das Maß halten", "die goldene Mitte" etc. Bei dieser Tugend geht es darum, in allem den richtigen Mittelweg zu finden. Das Gegenteil dieser Tugend wäre also einfach gesagt die Übertreibung Das "Maß halten" zählt zu den Kardinaltugenden, weil sie eine notwendige Eigenschaft für alle anderen Tugenden darstellt. Jede Tugend kann durch Maßlosigkeit oder Übertreibung zur Untugend werden. Ebenso kann jede Tugend zur Bedeutungslosigkeit herabsinken, wenn man sie zu wenig beachtet. Das richtige Maß jedoch verleiht den Tugenden erst den wahren Glanz und ewigen Bestand auch kann positiven Einfluss auf Gesundheit und Körper nehmen und auf die Umwelt/ Mitmenschen haben.